Kreuzheben (Deadlift) mit Langhantel: Die richtige Ausführung und Technik
Datum der Hinzufügung: 2025-08-20 | Datum der Änderung: 2025-08-20 | Autor: Marbo Sport
Lesezeit: 5 min.
Kreuzheben mit Langhantel ist fundamental für Kraft und Muskelaufbau. Erlerne die korrekte Ausführung und Technik, um deine Muskeln richtig zu aktivieren und häufige Fehler beim effektiven Training zu vermeiden.

Kreuzheben mit Langhantel ist eine der effektivsten Grundübungen im Krafttraining. Sie stärkt Rücken, Beine und verbessert Haltung – vorausgesetzt, die Technik stimmt.
Ob du neu dabei bist oder schon Erfahrung hast: mit der richtigen Ausführung kannst du gezielt Kraft aufbauen und das Beste aus deinem Training herausholen.
- Kreuzheben mit Langhantel: welche Muskeln arbeiten wirklich?
- Die richtige Kreuzheben Ausführung: Schritt für Schritt zum perfekten Deadlift
- Varianten des Kreuzhebens: RDL und Co.
Kreuzheben mit Langhantel: welche Muskeln arbeiten wirklich?
Kreuzheben mit Langhantel aktiviert viele Muskelgruppen gleichzeitig und zählt daher zu den effektivsten Grundübungen. Entscheidend ist eine saubere Ausführung, um Verletzungen zu vermeiden und die volle Wirkung auf Kraft, Stabilität und Körperkontrolle zu entfalten.
Primäre Muskelgruppen beim Kreuzheben
Der Musculus erector spinae – der wichtigste Rückenstrecker – stabilisiert die Wirbelsäule während der gesamten Ausführung. Ein starker Rücken ist dabei essenziell, um hohe Lasten sicher zu heben und die Haltung aufrecht zu erhalten.
Der Musculus gluteus maximus sorgt beim Kreuzheben mit Langhantel für die explosive Hüftstreckung. Besonders in der oberen Phase der Bewegung generiert die Gesäßmuskulatur die nötige Kraft, um das Gewicht kontrolliert aufzurichten.
Die hintere Oberschenkelmuskulatur (Musculus biceps femoris, Musculus semimembranosus und Musculus semitendinosus) hilft aktiv bei der Streckung von Hüfte und Knie. Beim Kreuzheben tragen diese Muskelgruppen maßgeblich zum reibungslosen Bewegungsablauf bei.
Sekundäre Muskelgruppen beim klassischen Kreuzheben und ihre Funktion
Der Musculus quadriceps femoris wird besonders zu Beginn der Bewegung benötigt. Er unterstützt die Streckung der Beine beim Anheben des Gewichts vom Boden.
Die Bauchmuskeln, allen voran der Musculus rectus abdominis, stabilisieren den Rumpf und schützen die Lendenwirbelsäule. Eine starke Core-Muskulatur ist bei korrekter Ausführung unerlässlich, um Fehlhaltungen und Verletzungen zu vermeiden.
Der Latissimus dorsi sorgt für Rückenspannung und unterstützt die korrekte Position der Schulterblätter. Der Musculus trapezius sowie die Unterarme sichern den Griff und stabilisieren die Schulter – besonders wichtig beim kontrollierten Aufheben des Gegenstandes.
Zusammenspiel aller Muskelgruppen
Das klassische Kreuzheben aktiviert den gesamten Körper. Die koordinierte Zusammenarbeit aller beteiligten Muskelgruppen ist entscheidend für effektives Krafttraining. Trainer wie Erik Jäger betonen, wie wichtig Körperspannung und gezielte Technik bei dieser Übung sind, um langfristig Fortschritt und Muskelaufbau zu ermöglichen.

Die richtige Kreuzheben Ausführung: Schritt für Schritt zum perfekten Deadlift
Die richtige Ausführung ist beim Kreuzheben mit Langhantel entscheidend, um Kraft aufzubauen, die Muskeln gezielt zu trainieren und Verletzungen zu vermeiden. Diese Anleitung führt dich Schritt für Schritt durch den gesamten Bewegungsablauf.
Vorbereitung und Setup
- Position der Langhantel: die Hantel liegt mittig über dem Fußrücken, direkt über dem Mittelfuß – dadurch verkürzt sich der Hebelweg beim Heben.
- Standbreite: wähle eine hüft- bis schulterbreite Position, wie im klassischen Kreuzheben. Die Fußspitzen zeigen leicht nach außen.
- Griffart: nutze einen Obergriff oder Kreuzgriff (eine Hand proniert, die andere supiniert). Halte die Kreuzheben Hantel so, dass sie sich nahe am Körper bewegt. Für effektives Kreuzheben solltest du auf passende Hantelscheiben achten – sie ermöglichen eine flexible Gewichtsbelastung und saubere Bewegungsausführung.
- Körperhaltung: hüften tief, ohne sie tiefer als die Knie zu bringen. Brust raus, Schultern zurück und unten. Gerader Rücken mit natürlicher Lordose. Der Blick bleibt nach vorn oder leicht nach unten gerichtet. Spanne Bauch und Rücken schon im Setup leicht an.
Die Abhebephase (Initial Pull)
- Spannung aufbauen: ziehe die Schulterblätter leicht zusammen. “Set the back” bedeutet: Wirbelsäule stabilisieren und Körperspannung aktivieren.
- Heben: drücke mit den Beinen vom Boden ab und strecke gleichzeitig Hüfte und Knie. Die Langhantel bleibt eng am Schienbein – Kontakt von Anfang bis kurz über Kniehöhe. Nutze die Gesäßmuskulatur, nicht nur den Rückenstrecker.
- Vermeide Fehler: kein runder Rücken – halte die Wirbelsäule neutral. Strecke nicht zuerst die Knie – die Bewegung erfolgt synchron. Keine „Zugbewegung“ mit den Armen – der Deadlift ist kein Curl.
Die Aufrichtphase (Lockout)
In der Aufrichtphase erreichst du die Endposition, indem du Hüfte und Knie vollständig streckst. Achte darauf, die Schultern sanft nach hinten zu ziehen, ohne ins Hohlkreuz zu fallen oder zu überstrecken. Aktiviere gezielt die Gesäßmuskulatur (Glute Squeeze) sowie die Bauchmuskeln, um die Stabilität zu sichern. Du stehst aufrecht, die Langhantel liegt eng an den Oberschenkeln an, der Blick ist nach vorn gerichtet – kontrolliert, kraftvoll und sicher.
Die Absenkphase (Eccentric Phase)
- Schiebe die Hüfte kontrolliert nach hinten.
- Erst wenn die Hantel knapp unterhalb der Knie ist, beginnen die Knie zu beugen, die Stange bleibt nah am Körper.
- Setze das Gewicht kontrolliert ab.
- Halte weiterhin Körperspannung, bis die Langhantel sicher den Boden berührt
Technik-Tipps fürs Kreuzheben – inspiriert von Erik Jäger
- Beginne mit leichtem Gewicht, um die Technik zu meistern.
- Filmt euch oder nutzt Spiegelkontrolle, um häufige Fehler früh zu erkennen.
- Wer mit schweren Gewichten arbeitet, sollte auf hochwertige olympische Hantelscheiben setzen – sie bieten optimale Balance, Passgenauigkeit und Sicherheit bei jeder Wiederholung.
- Variiere Griffweite und Stand gelegentlich, um deine Muskeln immer wieder neu zu fordern.
- Nutze ein Rack Kreuzheben als Variante für kontrolliertes Techniktraining – ein stabiles Power Rack bietet dafür optimale Sicherheit und Flexibilität.

Varianten des Kreuzhebens: RDL und Co.
Nicht jede Variante des Kreuzhebens fühlt sich gleich an – und das ist auch gut so. Je nach Ziel, Körperbau oder Trainingsstand lassen sich durch gezielte Anpassungen unterschiedliche Muskelgruppen und Leistungsfaktoren besonders effektiv ansprechen.
Rumänisches Kreuzheben mit der Langhantel (RDL)
- Langhantel-Übung mit fast gestreckten Beinen und fixierter Hüftbewegung.
- Fokus auf Hamstrings, Rückenstrecker und Gesäßmuskulatur.
- Hantel wird aus dem Stand abgesenkt – Start erfolgt nicht vom Boden.
- Ideal zur Verbesserung der Körperkontrolle und Haltekraft.
Im Unterschied zum klassischen Kreuzheben, bei dem die Bewegung mit stärker gebeugten Knien direkt vom Boden aus beginnt, setzt das Rumänische Kreuzheben auf eine andere Dynamik: hier steht die kontrollierte exzentrische Phase im Vordergrund – also das langsame, präzise Absenken der Langhantel. Diese Variante bewirkt eine intensivere Dehnung der hinteren Muskelkette und entlastet gleichzeitig den unteren Rücken.
Weitere Kreuzheben-Varianten für gezielte Trainingsreize
Neben dem RDL gibt es zahlreiche weitere Kreuzheben-Variationen, mit denen gezielt bestimmte Muskelgruppen trainiert werden können. Eine hochwertige Langhantelstange sorgt dabei für Stabilität und Kontrolle.
- Trap Bar Deadlift entlastet den Rücken, ideal für Anfänger oder Reha.
- Rack Kreuzheben: start aus erhöhter Position, gezielter Fokus auf obere Lockout-Phase.
- Snatch-Grip Deadlift: breiter Griff, mehr Rückenaktivierung und Griffkraft.
Sportwissenschaftler Nima Mashagh empfehlen solche Variationen, um funktionelle Kraft alltagsnah zu verbessern, die Beine gezielter zu stärken und häufige Fehler in der Technik auszugleichen.
Sumo Kreuzheben als kraftvolle Alternative
- Breite Fußstellung, Hände greifen die Langhantel zwischen den Beinen. Besonders bei hohen Trainingsgewichten empfehlen sich robuste Olympiastangen, die für maximale Belastung und Griffigkeit ausgelegt sind.
- Mehr Fokus auf Oberschenkel und Gesäß, weniger auf unteren Rücken.
- Hilfreich bei eingeschränkter Mobilität oder langen Beinen.
- Beliebt bei Powerliftern und im gezielten Training für Kraft und Technik.
Alle vorgestellten Varianten können mithilfe gezielter Anleitung und individueller Anpassung zur optimalen Ergänzung im Krafttraining werden – entscheidend bleibt dabei stets eine saubere Ausführung und die bewusste Auswahl je nach Trainingsziel. Ein durchdachtes Hantelscheiben-Set unterstützt dabei gezieltes Progressionstraining und bietet maximale Flexibilität für dein Home-Gym.
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